Beziehung: Brauche ich eins oder zwei?
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Eigentlich wäre Zusammenziehen ja ganz praktisch, kostensparend und vielleicht sogar schön. Wer sich dennoch nicht so sicher ist, bucht erst mal einen mehrwöchigen Urlaub im kleinsten Apartment eines regensicheren Ferienorts ohne Freizeitangebot. Lieben Sie sich danach immer noch, fahren Sie vom Flughafen aus direkt zu Ihrer Freundin und nisten Sie sich eine Woche bei ihr ein. Lassen Sie die dreckigen Klamotten im Koffer, die Tauchausrüstung im Wohnzimmer und Ihre Haare in der Dusche. Bleibt sie sanft, wird sicher alles gut. Vorausgesetzt, Sie ertragen die Frauenratgeberliteratur, Schuhkartons, PMS, Duftkerzen und Katzen. Ihr Nest sollte aber nicht weniger als 75 qm messen. Das reicht auch zum Zurückziehen aus, und Ihre Freundin wird Sie bestimmt oft besuchen kommen, weil ihr Zimmer ja nur ein begehbarer Schuhschrank ist. Fazit: eine Privathaftpflicht Die zahlt, wenn Sie einem anderen versehentlich Schaden zufügen – dem Chef das Sakko ankokeln oder der Kollegin etwa einen Kaffee auf die Bluse kippen. Menschen, deren Körper oder Besitz Sie zerstören, dürfen aber nicht mit Ihnen zusammenwohnen. Deshalb brauchen Sie bloß eine Police und sollten darauf achten, dass Sie beide als „versicherte Person“ im Vertrag stehen. Fazit: eine Bettdecke Sie wissen doch, Frauen sind nachtaktiv. Entweder Ihre Süße wickelt sich wie ein Rollmops in ihrer Decke ein oder sie liegt bäuchlings darauf. Auf jeden Fall gibt’s Gezerre und Geziepe. Fazit: zwei Zahnbürste Sie finden es also rührend, den ollen Zahnpinsel zu teilen? Gut, Sie Romantiker, bleiben Sie bei einer. Dann aber bitte schön eine elektrische mit zwei Aufsätzen. Denn erstens reinigen die elektrischen besser und zweitens lassen sich normale Bürsten nicht wie ein verliebtes Paar auf dem Waschtisch drapieren. Und das finden Mädchen süß. Fazit: eine Bürste, zwei Köpfe Freundeskreis Sie verbringen jede freie Sekunde mit Ihrer Süßen, wollen niemanden sonst sehen und würden sie am liebsten noch mit ins Büro nehmen? Glückwunsch, es hat Sie erwischt. Machen Sie jetzt bloß nicht den Fehler, Ihre Kumpels zu vernachlässigen. Die haben ältere Rechte und sind auch noch da, wenn sich Ihre Süße mit dem Mann mit Porsche und Penthouse auf und davon gemacht hat. Nicht zuletzt spielen die Jungs besser Fußball. Fazit: zwei Arbeitgeber Paare, die zusammenarbeiten, werden oft um den Sprit sparenden Anfahrtsweg und die gegenseitige Unterstützung beneidet. Blöd wird’s, wenn nur einer Karriere oder die Firma pleite macht. Fazit: zwei Doppelbett Ein Doppelbett hat Vorzüge: Sie ersetzen nicht automatisch die Wärmflasche. Dann können Sie immer ihr niedlich verknautschtes Aufwachgesicht sehen und sie überreden, Ihren morgendlichen Hormonschub abzubauen. Aber es wird der Tag kommen, an dem die beste Freundin ihrer Maus Liebeskummer hat. Dann müssen die zwei Kichererbsen in einem Bett schlafen. Ach, Sie würden sich dazulegen? Fazit: dann eins Badezimmer Wollen Sie wirklich dabei sein, wenn Ihre Partnerin ein Algen-Eier-Peeling aufträgt oder mit Q-Tips in Körperfalten herumprokelt? Natürlich nicht. Aber zwei Badezimmer sind ein Luxus, den sich nur wenige leisten können. Wer’s nicht kann, denkt dafür positiv: an die schönen Momente, wenn sich Ihre Süße leicht angeschwipst nach einer Party vorm Spiegel abschminkt, Rock und Höschen fallen lässt, dieser kleine, kreisrunde Popo zum Vorschein kommt, Sie sich von hinten an sie heranpirschen und ihre Hüften umfassen … Fazit: klar, eins |